Die vom 13. – 19. Juli 2020 erstmalig in Österreich stattfindenden U-23 Ringer Europameisterschaften wurden vom Ringer-Weltverband UWW letzte Woche abgesagt.

Die Veranstaltung wurde aus den 3 folgenden Gründen vom Ringer-Weltverbandspräsidenten Nenad Lalovic abgesagt:

-> Die Kontinentalwettkämpfe könnten aufgrund der derzeit gültigen Reisebeschränkungen nicht durchgeführt werden

-> Durch die Beschränkungen der Österreichischen Bundesregierung konnten sich die Ringer nicht vorbereiten, da bis Mitte August kein Mattentraining zulässig ist 

-> Bei der Veranstaltung könnten keine Zuschauer und Sponsoren dabei sein


Im Jahr 2017 hat U-23 EM Gmbh mit der Vorbereitung für das Großereigniss begonnen. Durch die Absage des Ringer-Weltverbandes hat dies leider massive, finanzielle Konsequenzen.

Im Jahr 2017 hatten die Vorbereitungen in enger Zusammenarbeit mit der Sportgemeinde Wals-Siezenheim unter der Führung von Bürgermeister Joachim Maislinger richtig Fahrt aufgenommen und man konnte einen hervorragenden Partner für den Ausrichtungsstandort finden. Das Land Salzburg vertreten durch Sportlandesrat Stefan Schnöll begrüßte die Entscheidung und war als Partner der ersten Stunde an dabei.

Auch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport repräsentiert, durch den höchstrangigen Beamten  Sektionschef Philipp Trattner, das seit Jahren die Durchführung einer solchen Veranstaltung forcierte, bekannte sich zum Projekt  und bestätigte substanzielle finanzielle Unterstützung.

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Durch die Übernahme der Schirmherrschaft von Franz Beckenbauer bekam die U-23 Europameisterschaft ein internationales, sportartübergreifendes Flair, für die Sportart Ringen eine einzigartige Situation. Beim Wettbewerb um die Vergabe in Budapest 2018 konnten Ringernationen wie Schweden (Stockholm), Bulgarien (Sofia) und Türkei (Istanbul) hinter sich gelassen werden. 

Mit einer Kernmannschaft von über 50 Freiwilligen Helfern wurde ein Konzept mit dem hervorstechenden Motto „Von Ringer für Ringer“ entwickelt, bei dem speziell die Sportler im Mittelpunkt standen. 

Die Unterbringung wäre in 4 Sterne Hotels in Wals-Siezenheim organisiert worden. Diese kurzen Wege zwischen Wettkämpfe und Hotels hat es bisher bei Großveranstaltungen so noch nicht gegeben. Die freie Benützung der Buslinien in Wals-Siezenheim und Salzburg, das Public Viewing mit bis zu 2000 Besuchern in der Stieglbrauerei und die Sonderrabatte für Sportler und Trainer im Designer Outlet Center in Wals wären einmalig gewesen.

Und erstmals wären alle Ringer die um die begehrten Medaillen gekämpften hätten (Europameister, Vize-Europameister, zwei Bronzemedaillengewinner und die beiden 5. Platzierten) bei der Siegerehrung prämiert worden.

Eine Eröffnungsfeier im angrenzenden Bundesheergelände mit Einbindung der Sport- und Traditionsvereine aus Wals-Siezenheim sowie 3 Musikkapellen, sollte einer kleinen Ausgabe einer Eröffnungsfeier bei Olympischen Spielen gerecht werden.

In der angrenzenden Jugendherberge Walserfeld wäre das Pressecenter, die Akkreditierung, die Bewirtung und eine Chill out Area für Sportler und Trainer eingerichtet worden. Durch die Unterstützung von Red Bull hätten die Sportler eine außergewöhnliche Anerkennung der Sportart Ringen und dadurch ihren berechtigten Stellenwert bekommen.

Goldsponsor Stieglbrauerei zu Salzburg hätte vor der Walserfeldhalle eine traditionelle Almhütte für die Betreuung der Sponsoren und Gönner zur Verfügung gestellt.

Das Organisations Komitee -Team hat ein Budget von ca. 1,5 Mio. Euro auf die Beine gestellt und der Finanzplan war eine Woche vor Ausbruch der COVID 19 Krise und den von der Regierung getroffenen Maßnahmen zu 95 % trotzdem gesichert.

Das Team der U-23 EM 
(vl.n.r. ÖRSV Vize-Präsident Josef Schnöll, Bürgermeister Joachim Maislinger, Laschenskyhof-Chefin Lydia Hauthaler, ÖRSV Präsident Mag. Thomas Reichenauer, OK-Chef Toni Marchl)

Durch die Absage des Ringer-Weltverbandes, basierend auf den Maßnahmen der Bundesregierung, ist das Organisations Komitee -Team mit bereits im Vorfeld getätigten Kosten in der Höhe von Euro 160.000, -- konfrontiert, die nicht durch Einnahmen der Veranstaltung abgedeckt werden können.

Nach 3 Jahren Einsatz, Willensbereitschaft, unzähligen freiwilligen Stunden, muss das OK-Team nun versuchen, den Verlust zu minimieren und ist hier bereits an die diversen öffentlichen Stellen und Sponsoren herangetreten um dort für den unverschuldeten Ausfall Hilfe und Unterstützung zu bekommen.

Der Österreichische Ringsportverband und der A.C. Wals möchten sich für den Einsatz und der Hilfestellung der Salzburger Landesregierung bei Sportlandesrat Stefan Schnöll und bei der Sportgemeinde Wals-Siezenheim Bürgermeister Joachim Maislinger vorerst recht herzlich bedanken.

Bei den von der Österr. Bundesregierung zur Verfügung gestellten Sportförderfonds, Härtefonds oder anderen der Bundesregierung für COVID 19 Opfern eingerichteten Stellen wird versucht einen Teil des Abganges abzudecken.

Bedauerlicherweise konnte man trotz großartiger Unterstützung der Sport Austria Bundessport-Organisation, unter Führung von Präsident Hans Niessl, mit dem Österr. Sport-Ministerium bis dato keinerlei Einigung zur Unterstützung in dieser schwierigen Zeit erzielen, eine sehr bittere und traurige Situation. 

Ob die ersten U-23 Ringer Europameisterschaften in Österreich noch einmal im Sportjahr 2022 durchgeführt werden, hängt von einer fixen finanziellen Zusage der Österr. Bundesregierung und einer neuerlichen Zusage des Ringer-Weltverbandes ab.

Die U-23 EM Gmbh möchte Sich bei allen Sponsoren, Gönnern, Helfern für Ihren Einsatz noch einmal recht herzlich bedanken und wünscht alle Gesundheit und freut sich auf die Zeit, in der man eine der ältesten und schönsten Sportart der Olympischen Geschichte wieder durchführen kann.

Mag. Thomas Reichenauer 
Präsident Österr. Ringsportverband e.h